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Alltag mit Diabetes

3 Wege, wie ich versuche meine Hypoangst zu überwinden

27.4.2018 von Julia Kral

3 Wege, wie ich versuche meine Hypoangst zu überwinden

Mit Typ-1 Diabetes lebe ich nicht erst seit gestern. Schon mehr als die Hälfte meines Lebens ersetze ich quasi einen Teil der Arbeit meiner Bauchspeicheldrüse und messe, berechne und spritze was das Zeug hält.

Soweit eigentlich kein Problem für mich.

Es gibt jedoch etwas, das mir wirklich Angst macht: schwere Unterzuckerungen. Sie sind für mich die wahrgewordene Horror-Vorstellung von Kontrollverlust.

Oft überesse ich mich deshalb bewusst oder spritze zu wenig, um möglichst selten die Kontrolle über mich und meinen Körper zu verlieren.

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Wie komme ich aus diesem Teufelskreis wieder raus?

Ich führe ein sehr aktives Leben, bin viel unterwegs und mache sonst auch so ziemlich alles. Der Diabetes natürlich immer mit dabei.

Mir persönlich ist es total wichtig den Überblick, bzw. die Kontrolle über mein Leben zu haben - und somit auch über meinen Diabetes.

Tunnelblick, leichte zittrige Hände und das Gefühl, mich auf nichts anderes mehr konzentrieren zu können, passen da so gar nicht rein. Aus solchen Situationen möchte ich so schnell als möglich raus. Alles scheint mir besser als eine Hypoglykämie.

Dass dies nicht gesund ist und sich negativ auf meine Blutzuckereinstellung auswirkt ist mir klar. Gemeinsam mit meinem Diabetologen bin ich bereits dran, das zu ändern.

Hier als kleiner Tipp von mir: wenn es euch auch so geht, sprecht es auf jeden Fall bei eurem Arzt oder Diabetesberater an und habt keine Angst davor Schwächen zu zeigen.

1. Wechsel von FGM zu CGM

Fast 3 Jahre lang hat mich ein FGM-System durch den Alltag mit Diabetes begleitet. Es war irgendwie normal für mich auch manchmal nachts kurz aufzuwachen und schnell zu scannen - denn eine Warnfunktion gab es bei dem System leider nicht.

Besonders schwierig war es, wenn ich abends kurz vor dem zu Bett gehen einen leicht bis stark sinkenden Trendpfeil auf meinem Display sah - da kam dann recht schnell Panik auf! Oft reagierte ich total über und musste schlussendlich dann nachts erst recht wieder nachkorrigieren.

Mit einer Pen-Therapie nicht gerade praktisch um 2 Uhr morgens…

Seitdem ich im September 2017 auf ein CGM-System gewechselt habe, bin ich zumindest was Unterzuckerungen in der Nacht betrifft deutlich entspannter und lege mich auch bei Werten um die 100 mg/dl ins Bett mit der Gewissheit, dass ich im Fall des Falles gewarnt werde. Das tut soo gut und hat meine Schlafqualität massiv verbessert! Juhu!

2. Den Körper an niedrigere Werte gewöhnen

Bei durchschnittlich immer etwas erhöhen Werten gewöhnt sich der Körper nach einiger Zeit an diese und die Wahrnehmung für niedrige Werte verschiebt sich.

Dann können sich schon Werte leicht unter 100 mg/dl unangenehm anfühlen, was zur Folge hat, dass man schon viel zu früh mit Kohlenhydraten gegensteuert. Das passiert mir leider immer wieder.

Momentan versuche ich meinen Körper wieder an niedrigere Werte zu gewöhnen mit dem Wissen, dass mein CGM auch untertags auf mich “aufpasst”. Langsam aber sicher mache ich Fortschritte!

3. Mental entspannter werden

Die Angst vor starken Unterzuckerungen liegt vor allem in meinem Kopf. Bis jetzt hatte noch nie einen Hypo mit Fremdhilfe. Auch meine Statistiken zeigen mir, dass mein Unterzuckerungsrisiko ziemlich gering ist und Werte unter 70 mg/dl nur etwa 3% meiner Gesamtwerte ausmachen.

Rational spricht also vieles gegen meine Hypoangst und jetzt muss nur noch mein Kopf mitspielen.

Es tut mir zum Beispiel unheimlich gut, immer wieder Zeit mit anderen Menschen mit Diabetes zu verbringen um zu merken, wie diese damit umgehen (jup, ich glaube im mySugr Team bin ich da ganz gut aufgehoben ;)).

Erst vor ein paar Wochen war ich mit einer Freundin auf einem Städtetrip und merkte wie entspannt sie in Situationen ist, in denen ich innerlich schon in Panik ausbreche (absinkende Trendpfeile, kein Anstieg des Blutzuckers nach einer großen Mahlzeit oder stark steigende Werte). Kontakt mit anderen Diabetikern bringt mir definitiv mehr Gelassenheit!

Also abschließend: Ja Hypos sind gruselig und machen Angst, aber lasst euch nicht von eurer Angst kontrollieren. Versucht lieber aktiv daran zu arbeiten, diese zu mindern. Sei es mit technischen Helfern oder Unterstützung in Form von anderen Diabetes-Monster-Zähmern! Stay cool :)

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Die mySugr Website bietet keine medizinische oder rechtliche Beratung. mySugr Blog-Artikel sind keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern dienen lediglich der Information.
Die medizinischen oder ernährungswissenschaftlichen Informationen auf der mySugr Website ersetzen keine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wendet Euch bei allen Fragen, die Ihr hinsichtlich einer Erkrankung habt, stets an Eure Ärztin bzw. Euren Arzt.

Julia Kral

Julia ist seit 2018 Teil des mySugr Brand & Marketing Teams. Nach ihrem Bachelorabschluss in Health Care Management hat sie in den vergangenen 5 Jahren im Gesundheitswesen und der Diabetesindustrie gearbeitet. Sie lebt selbst mit Typ 1 Diabetes und engagiert sich dafür, das Leben mit Diabetes auch für andere besser zu machen. Auf unserem Blog sind einige Artikel von ihr zu lesen, unter anderem darüber, wie sie ihre Hypoangst überwindet.

In ihrer Freizeit findet man sie meist lesend, die Welt mit ihrem Rucksack bereisend oder bei einer der neuesten Kunstausstellungen in ihrer Heimatstadt Wien.