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Alltag mit Diabetes

Getestet: die Accu Chek Insight Insulinpumpe

5.10.2015 von Ilka Gdanietz

Getestet: die Accu Chek Insight Insulinpumpe

Roche hat kürzlich eine neune Insulinpumpe auf den Markt gebracht, die Accu Chek Insight. Auf dem EASD 2014 in Wien habe ich sie bereits das erste Mal in den Händen halten dürfen, jetzt durfte ich den Neuling einmal genauer inspizieren und für eine Weile Probe tragen.

Insulinspender ohne Ecken und Kanten

Der Pumpen-Neuling von Roche ist schon ein kleiner Hingucker. Klein ist sie wirklich, flach und liegt wunderbar angenehm in der Hand. Ein echter Handschmeichler. Ein wenig erinnert die neue Accu-Chek Insight an das iPhone 3. Durch die matte Metallrückseite und eine blitzeblanke Front wirkt diese kleine “externe Bauchspeicheldrüse” sehr wertig und überhaupt nicht wie ein medizinisches Gerät. Die Accu-Chek Insight besitzt weder Ecken noch Kanten und verschwindet daher problemlos und diskret in der Hosentasche (da trage ich zumindest die Pumpen immer), ohne hängenzubleiben oder die Tasche auszubeulen.  Als ehemalige Roche Pumpenträgerin kann ich sagen, dass der Unterschied zum Vorgänger, der Accu-Chek Spirit Combo, wirklich ein riesen Unterschied ist. Der von Roche über Jahre verwendete Luer Anschluss für Katheter hat nun das Zeitliche gesegnet und kommt bei der Accu-Chek Insight nicht mehr zum Einsatz. Zugegeben, mir war dieser eh oft ein Dorn im Auge, da er sich bei mir des gelegentlich unbemerkt gelöst hatte und das Insulin sich in meiner Tasche verteilte, und nicht dort wo es eigentlich hingehört. Ersetzt wird der Luer Anschluß durch ein völlig neues Infusionsset, bei dem nicht nur der Schlauch und Kanüle gewechselt wird, sondern auch gleich der Adapter. Schlauch und Adapter sind dabei direkt verbunden. Unbemerktes Abkoppeln ist so unmöglich. Das hätte mir früher so manche Keto erspart. Nachteil, es können nur von Roche eigens für die Accu-Chek Insight gefertigte Infusionssysteme verwendet werden.

Kleine Schritte für kleine Zuckerköpfe

Diabetiker, die extrem wenig Insulin brauchen (nope, da gehöre ich nicht wirklich dazu) kommen mit der Accu-Chek Insight voll auf ihre Kosten. Mit 0,02 Einheiten Basal pro Stunde und wirklich kleinen Basalratenschritten (0.01 Einheiten) ist das Insulin extrem fein dosierbar. Das kommt vor allem Kindern mit Diabetes zu Gute, die in der Regel sehr geringe Mengen Insulin brauchen, um ihr Diabetes-Monster bei Laune zuhalten. Diabetiker in der Verwendung verschiedener Systeme generell bei Laune zu halten, sei es nun Blutzuckermessgerät oder Insulinpumpe, ist nicht immer einfach und hängt auch stark von den persönlichen Bedürfnissen ab. Ein System zu entwickeln, welches alle Bedürfnisse eines Jeden abdeckt ist utopisch. Und  bei jeder Markteinführung fragen wir natürlich neugierig nach den neusten Funktionen und Vorteilen die uns dazu bewegen könnten, dieses eine System in unsere tägliche Therapie zu etablieren.

Vorgefüllte Insulin-Ampullen und Bolusoptimierung für mehr Flexibilität

Für mich persönlich gibt es 2 Neuerungen an der Accu-Chek Insight, die mir den Diabetes-Alltag ein Stückchen erleichtern würden. Das sind zum einen die vorgefüllten Insulin-Ampullen. Hach, Erinnerungen an meine erste Pumpe, die H-Tron kommen auf. Der Wechsel von Ampulle (Novo Rapid von Novo Nordisk) und Infusions-Set ist mit der Accu-Chek Insight fast in Rekordzeit möglich. Kein Aufziehen mehr nötig. Einfach die Ampulle (Glas) rein, mit dem Infusionsset verbinden, Schlauch füllen, fertig. Das ist schon ein klein wenig Luxus im Diabetiker-Alltag. Außerdem können mit der Accu Chek Insight verschiedene Boli parallel abgegeben werden. Das bedeutet, es kann zum Beispiel parallel zum Multiwave Bolus zusätzlich noch ein verzögerter Bolus abgegeben werden, oder gar 2 verzögerte Boli die sich überlappen. Das mag für den einen vielleicht etwas verwirrend oder sogar überflüssig sein, wer aber viel mit FPE (Fett-Protein-Einheiten) arbeitet, wird sich an dieser Funktion erfreuen. Richtig cool ist auch, dass der Startzeitpunkt für die Bolusabgabe eingestellt werden kann. Das ist für mich bei niedrigen Blutzuckerwerten besonders von Vorteil. Wie oft kommt man nämlich in die Situation, erst zu essen und dann den Bolus abzugeben. Vorausgesetzt man denkt dran! Mit der Accu Check Insight kann ich aber auch bei einem niedrigen Wert bereits meinen Bolus programmieren und den Start zum Beispiel auf 30 Minuten setzen. Super praktisch und erspart ein späteres böses (Blutzucker)-Erwachen.

Diabetes Manager als zentrales Steuerelement

Die Accu-Chek Insight wird mit dem dazugehörigen Diabetes Manager geliefert. Keine Angst, das ist nicht der neue Untermieter, der euch künftig diabetesmäßig mit Rat und Tat zur Seite steht und den Platz im Gästezimmer einnimmt, sondern quasi die Fernbedienung zu Pumpe. Sozusagen das zentrale Steuerelement, die Zucker-Zentrale. Der Diabetes Manager ist gleichzeitig auch Blutzuckermessgerät und Tagebuch. Das Format und Aussehen des Managers ist Geschmackssache. Ein klein wenig sieht er aus wie ein Smartphone, nur ein wenig klobiger. Dem wertigen Design der Accu-Chek Insight Insulinpumpe selber liegt er leider etwas hinterher. Während die Pumpe sich über Knöpfe bedienen lässt (weg von den Gummiknöpfen, die sich schnell abnutzen), besitzt der Manager ein Touch-Screen. Der Touch Screen ist resistiv, das heißt er reagiert auf Druck. Ich persönlich war zwar etwas genervt, dass das Drücken entweder gar nicht funktionierte, oder nur mit sehr  viel Druck. Allerdings steckt dahinter wohl ein Sicherheitsgedanke. Denn es handelt sich hier immer noch um ein Medizinprodukt. Wie schnell "vertippt" man sich doch auf seinem Smartphone oder löst ungewollt einen Anruf aus. Ungewollt einen Bolus zu pumpen hätte mit Sicherheit miesere Konsequenzen.
Wie bereits erwähnt, ist der Diabetes Manager auch gleichzeitig Blutzuckermessgerät und Bolusrechner, heißt er kommuniziert mit der Pumpe (via Bluetooth) und gibt den errechneten Bolus für Korrektur oder Mahlzeit an die Pumpe weiter. Bolusrechner sind eine prima Sache und ich möchte sie in der Diabetes-Therapie wirklich nicht mehr missen. Wer den Diabetes-Manager nicht nutzen möchte, verzichtet damit auch auf den Bolusrechner, denn dieser ist im Diabetes Manager integriert. Leider kann man aber auch in diesen keine Blutzuckerwerte manuell eintragen, heißt Bolusberechnung erfolgt nur nach Messung mit besagtem Gerät. Die Bedienung des Managers selber ist intuitiv, die Menüführung einfach.

Quick Bolus lässig aus der Hosentasche

Klare Pluspunkte sammelt die Accu-Chek Insight mit den Quick Bolus. Zwar besitzen andere Pumpen der verschiedenen Hersteller auf dem Markt auch diese Art von Bolus (Bezeichnung variiert), aber an der Roche Pumpe hat er wirklich den Namen Quick Bolus verdient. Der Quick Bolus wird mit dem dafür vorgesehen Knopf “freigeschaltet” und danach einfach die gewünschten Einheiten eingegeben. Es ist keine weitere Bestätigung möglich und kann, was ich persönlich extrem gut finde, blind in der Hosentasche erfolgen. Das Herausholen der Insulinpumpe ist für den Quick Bolus also nicht nötig. Das spart nicht nur Zeit, sondern ist zudem ziemlich diskret. Der Quick Bolus ist einstellbar in den Abstufungen von 0.1, 0.2, 0.5, 1.0 und 2.0 Einheiten pro Knopfdruck. Alles in allem ist die Accu-Chek Insight eine wirklich schmucke und moderne Insulinpumpe mit (oder gerade nicht) Ecken und Kanten. Nicht nur für Diabetiker die es gern diskret mögen, und ihre Insulinpumpe nicht immer und überall aus der Tasche holen mögen, ist die Accu Insight ein hübscher Begleiter. Auch für Kinder scheint diese Pumpe nicht nur wegen der feinen Dosierbarkeit, sondern auch auf Grund der Fernbedienung (Diabetes Manager) besonders sinnvoll und praktisch zu sein. Zu diesem Zeitpunkt ist die Accu-Check Insight leider noch nicht mit einem CGM System ausgestattet, seitens Roche gibt es dazu im Moment auch noch keine nähren Infos. Wir bleiben dran und sind gespannt, wie und was sich in die Richtung zukünftig entwickelt....! Wenn ihr jetzt Feuer und Flamme für die Accu-Chek Insight seid, dann meldet euch gleich für die Live Demo an, einfach auf den Button klicken.

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Die mySugr Website bietet keine medizinische oder rechtliche Beratung. mySugr Blog-Artikel sind keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern dienen lediglich der Information.
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Ilka Gdanietz

Langzeit-Diabetikerin und Nutella-Freund. Ilka ist bei mySugr für Global Content & Customer Communication zuständig und privat unter www.mein-diabetes-blog.com zu lesen.